von Freunde des Historischen Museums e.V.
Veröffentlicht am 02.02.2022
Dienstag:Digital am 08.02.22, 19 Uhr: Ada Lessings Kampf für Erwachsenenbildung und Frauenwahlrecht. Online-Vortrag von Barbara Fleischer
Foto: Ada, Theodor und Ruth Lessing, 1922 (Postkarte der VHS Hannnover anläßlich einer Ausstellung zum 75-jährigen Bestehen der VHS im Jan. 1995)
Am 8. Februar jährt sich der Geburtstag von Theodor Lessing zum 150. Mal. Er lehrte als Privatdozent für Pädagogik und Philosophie an der Technischen Hochschule Hannover und ab 1919 auch an der Volkshochschule.
Anhand der Biografien von Theodor Lessing (*8.2.1872 in Hannover - am 30.8.1933 in Marienbad ermordet) und seiner Frau Ada (*16.2.1883 in Hannover - †10.11.1953 in Hameln) stehen die Gründung und die Entwicklung der Volkshochschule Hannover im Fokus des Vortrages von Barbara Fleischer. Ada Lessing gilt als Pionierin der Erwachsenenbildung, trat für das Frauenwahlrecht ein, engagierte sich in der SPD und kandidierte für die Reichstagswahlen 1932 und 1933. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten musste sie ihren Posten als Geschäftsführerin der Volkshochschule aufgeben und floh gemeinsam mit ihrem Mann vor dem NS-Terror ins Exil nach Marienbad. Dort wurde Theodor Lessing in der Nacht vom 30. zum 31. August 1933 von Nationalsozialisten ermordet. Ada Lessing emigrierte nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Tschechoslowakei 1939 nach England. 1946 kehrte sie in ihre Heimat zurück und erlebte die Schwierigkeiten einer Remigrantin im Nachkriegsdeutschland. Schließlich übernahm sie 1947 den Aufbau und die Leitung eines Lehrer*innen-Fortbildungsheimes bei Hameln.
Barbara Fleischer ist Bibliothekarin im Ruhestand. Sie hat u.a. an der Bibliothek der Medizinischen Hochschule Hannover gearbeitet, später als Dozentin an der Hochschule Hannover. Sie ist heute bei Stattreisen Hannover e.V. tätig und bietet verschiedene Themenführungen an. Frau Fleischer ist Autorin der Bücher „Frauen an der Leine – Ein Spaziergang auf den Spuren hannoverscher Frauen“ und „Begraben, aber nicht vergessen – Spaziergänge über hannoversche Friedhöfe“.