Hol dir Linden nach Hause!

Passend zur Ausstellung „Was ist Linden – Teil II“, die das Historische Museum bis 6. Juli 2022 im Von-Alten-Garten zeigt, gibt es im Onlineshop der Freunde des Historischen Museums e.V. eine kleine, aber feine Produktauswahl. Zudem laden die Museumsfreunde am Dienstag, 5. Juli 2022 um 17.00 Uhr zu einem Gang über den Lindener Berg mit Annegret Limbacher ein.

Vom Lindener Marktplatz führt der Weg durch den von Altenschen Park über den Deisterplatz zum Lindener Berg mit evtl. Pause im Biergarten, danach Rückweg über den Lindener Bergfriedhof, dann an der Martinskirche vorbei zurück zum Lindener Marktplatz.

Treffpunkt: Lindener Marktplatz

Teilnahme nur nach Anmeldung bei Dr. Katharina Colberg per e-mail oder Tel. 0511/576204.

Das Ihme-Zentrum als Baustelle. Foto: Gesellschaft für Filmstudien e.V.
Das Ihme-Zentrum als Baustelle. Foto: Gesellschaft für Filmstudien e.V.

„Linden ist schön, Linden ist hässlich. Linden ist alles, was schön und hässlich ist“, heißt es in einem Gedicht in der Ausstellung. Das Ihme-Zentrum ist einer dieser Orte in Linden, die niemanden gleichgültig lassen. Es war als „Stadt in der Stadt“ geplant, die Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in sich vereinen sollte. Mit dem größten gegossenen Betonfundament Europas begann im Herbst 1971 der Bau des Ihme-Zentrums. Der Bau geriet noch achtmal größer als ursprünglich geplant. Die DVD „Hoch hinaus - Bredero, Kröpcke und Ihme-Zentrum (1960-1975)“ stellt zeitgenössische Filmdokumente aus Hannover zusammen. Sie spiegelt die euphorische Aufbruchstimmung dieser Zeit wider, als man in Beton und autogerechter Stadtplanung die Zukunft sah.

Einen Epochenschnitt anderer Art dokumentiert ein kurzer Clip auf der DVD „Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau“. Ein amerikanischer Kameramann hat den Einmarsch der US Army auf der Limmerstraße festgehalten. Der Einmarsch in Linden begann in den frühen Morgenstunden des 10. April 1945 und war am gleichen Tag abgeschlossen. Es gab kaum Widerstand.

Einmarsch der Amerikaner 1945 in Linden. Foto: Gesellschaft für Filmstudien e.V.
Einmarsch der Amerikaner 1945 in Linden. Foto: Gesellschaft für Filmstudien e.V.

Linden im ausgehenden 19. Jahrhundert hat die hannoversche Historikerin Barbara Schlüter als Schauplatz ihres dritten Romans "Gerächter Zorn" um die Familie von Elßtorff gewählt. Die Protagonisten aus wohlhabendem Haus sind entsetzt über die unhygienischen Wohnverhältnisse und die gefährlichen Arbeitsbedingungen in den Fabriken des „Industriedorfs“ Linden. Sie beschließen, sich zu engagieren. Barbara Schlüter ist Historikerin, Rhetorik-Trainerin, Beraterin und Coach. Sie forscht seit den 1970er Jahren über die weibliche Seite der Geschichte und ist engagiertes Mitglied der Freunde des Historischen Museums e.V.

Für das Linden von heute steht die Künstlerin Mansha Friedrich. Sie schmückte den Lichtenbergplatz mit ihren wollenen Installationen, umstrickte die Kröpcke-Uhr und die Kuppel der Basilika St. Clemens in Hannover. In der Sammlung des Historischen Museums finden sich zwei ihrer Werke: Zu Beginn der Corona-Pandemie, als der Nutzen von Mund-Nasen-Masken noch heiß diskutiert wurde, schuf sie zwei Häkelmasken und schenkte sie dem Museum. Für die Freunde des Historischen Museums hat sie die „Mini Cubes“ gehäkelt: Das weiche, feminin konnotierte Material Wolle trifft auf eine strenge geometrische Form. Jeder Würfel ist Teil einer exklusiven kleinen Serie. An einem veganen Band wird er zum Schmuckstück, zur ausgefallenen Geschenkidee und zum Statement für lokale Kunst.