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Wohnraum in Hannover wird immer knapper und ist für viele kaum noch bezahlbar. Die Politik nimmt sich des Problems an – mit Elan und mäßigem Erfolg. Reformer propagieren einen neuen Minimalismus: Alle sollen ihren Wohnraum auf das wirklich Nötige reduzieren.
Kommt uns bekannt vor? Die Probleme, die Adelheid von Saldern in ihrer Studie „Neues Wohnen“ schildert, sind allerdings schon einhundert Jahre alt. Sie zeichnet die Bemühungen der hannoverschen Kommunalpolitik in der Weimarer Republik nach, Wohnraum zu schaffen. Dabei zeigt von Saldern, woran es letztlich scheiterte, dass die städtischen Bauprojekte die wirklich Bedürftigen erreichten. Mit Unterstützung der Historikerinnen Karen Heinze und Sybille Küster beleuchtet sie das Einzelschicksal der Gertrude Polley, die an den Fürsorgemaßnahmen des Staates verzweifelte. Gemeinsam mit Ines Katenhusen vergleicht sie die Entwicklung der Stadtteile Südstadt und Ricklingen in den 1920er Jahren.
Hannover: Hahn, 1993. - 184 S. : Ill.
(Hannoversche Studien : Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover ; Band 1)
ISBN 978-3-7752-4951-5
Adelheid von Saldern lehrte von 1978 bis 2004 als Professorin für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover. Seit 2017 ist sie Mitglied der Unabhängigen Historischen Kommission diverser Bundesministerien zur Erforschung von Bauen und Planen im Nationalsozialismus.